Fast jeder Fünfte knirscht dauerhaft mit den Zähnen (medizinisch: Bruxismus). Die Mehrheit knirscht in der Nacht während dem Schlafen (Schlafbruxismus). Kurzfristige Folgen davon sind morgendliche Kiefer- und Kopfschmerzen. Dauerhafte Folgen können abgebrochene oder rissige und empfindliche oder lose Zähne nach sich ziehen. Doch was kann ich dagegen tun?
Ursachen
Die exakte Ursache für das nächtliche Zähneknirschen lässt sich leider nicht genau sagen. Mit großer Wahrscheinlichkeit hängt das Knirschen jedoch mit Stress und Unruhe zusammen. Wenn zum Beispiel Prüfungen bevorstehen oder die Alltagsprobleme in Job und Privat überhandnehmen, wandern die Sorgen im Schlaf vom Kopf in den Kiefer. Auch Angststörungen und Depressionen können als Ursache in Frage kommen. Daneben können auch folgende Gründe für das Zähneknirschen ursächlich sein:
– Schlafapnoe
– Zu hoher Konsum von Genussmittel (Alkohol, Nikotin und Koffein)
– Einnahme bestimmter Medikamente (Psychopharmaka)
– Erkrankung des Zahnhalteapparats
– Zahnfehlstellungen und Veränderung der Bisslage
– Schlechtsitzende Kronen, Füllungen, Brücken oder Prothesen
– Falsche Körperhaltung (Fehlhaltung der Halswirbelsäule)
– Übermäßiges Kaugummikauen
Symptome
In der Regel spüren Sie die Folgen nächtlichen Knirschens bereits am nächsten Morgen in Form von Kopf- und Kieferschmerzen. Durch das Aufeinanderdrücken der Ober- und Unterkiefer, wird ein enormer Druck ausgeübt, welcher die Schmerzen verursacht. Doch nicht nur im Gesicht können sich die Schmerzen bemerkbar machen, sondern auch in den Nacken und den Rücken ziehen. Zusätzlich kann es zu einer Verhärtung der Gesichtsmuskeln kommen, die gesamte Kaumuskulatur verspannt oder verhärtet sein oder sich knack Geräusche im Kiefergelenk entwickeln.
Sollten Sie bereits über einen längeren Zeitraum nachts mit den Zähnen knirschen, kann dies weiterreichende Folgen auf Ihren Kauapparat aber auch auf andere Bereiche des Körpers haben.
– Sie können Ihren Mund nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr öffnen
– Es entsteht Ohrendruck und -schmerzen aufgrund der verspannten Kiefermuskeln
– Es entwickelt sich ein Tinnitus (Ohrensausen, Ohrgeräusche)
– Zahnschmerzen aufgrund einer Zahnnerventzündung
– Empfindliche, gelockerte, verkürzte oder brüchige Zähne
– Abgeriebene, glattpolierte und abgewetzte Flächen an den Zähnen
– Risse oder Absprengungen im Zahnschmelz
Diagnose
Die zahnärztliche Diagnose erfolgt in der Regele mithilfe eines Fragebogens, in dem Sie selber Angaben über mögliche Symptome geben. Fragen können sein:
– Verursacht Ihr Zähneknirschen Kopf- und Nackenschmerzen?
– Ruft Ihr Zähneknirschen Verspannungen hervor?
– Leiden Sie unter Tinnitus?
– Ist bei Ihnen eine Schlafapnoe bekannt?
Mit diesen Fragen und Ihren Antworten, kann Ihr Arzt bereits eine erste Diagnose durchführen. Danach wird sich Ihr Arzt den Zustand Ihrer Zähen anschauen um diese auf Risse oder Defekte des Zahnschmelzes zu überprüfen. Ebenfalls wird die Kaumuskulatur und Ihr Biss überprüft, da möglicherweise eine craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) vorliegen kann.
Behandlung
Die Behandlung Ihres Zähneknirschens richtet sich ganz individuell nach den Ursachen, jedoch können Sie Ihr Zähneknirschen nicht selbst heilen, aber es mit verschiedenen Maßnahmen abtrainieren. Als wirksamste Therapie wird eine Schiene, welche von Ihrem Arzt angepasst und angefertigt wird und die Sie über Nacht tragen, eingesetzt. Sie besteht aus Kunststoff und wird standardmäßig gegen Zähneknirschen eingesetzt. Die Schiene schützt Ihre Zähne vor Abrieb und bringt zudem Ihren Kiefer in eine entspanntere Position. Die Kosten für die Schiene werden von Ihrer Krankenkasse übernommen (nach Diagnose Ihres Arztes). Weiter kann Ihr Arzt Ihnen Physiotherapie zur Entspannung der verspannten Muskeln im Gesicht, Hals, Nacken und Schultern verschreiben. Dank dieser werden die Muskeln gelockert und die Durchblutung angekurbelt. Bei akuten Schmerzen, wird Ihr Arzt Ihnen Schmerzmittel und muskelentspannende Medikamente verschreiben. Ebenfalls ist eine örtliche Injektion von Botox in die Kaumuskulatur bei schwerem Bruxismus möglich.
Was können Sie selber tun?
Mit kleinen Entspannungsübungen, Dehnungen und Massagen können Sie zu Hause selbst etwas gegen Ihre Verspannungen tun. Ist Stress der Grund für Ihr nächtliches Zähneknirschen, können Entspannungsmethoden wie Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung aber auch Yoga, Tai Chi und Quigong dagegen helfen. Körperliche Aktivität wie Sport baut zudem Stress ab und sorgt für mehr Ausgeglichenheit. Versuchen Sie es doch mal mit Schwimmen, Wandern oder auch Radfahren. Die Bewegung an der frischen Luft lässt Stress gut abbauen. Vermieden Sie zu viel Alkohol, Nikotin und Koffein und trinken Sie stattdessen beruhigende Tees wie Kamille oder Pfefferminze. Massieren Sie Ihren Kiefer und legen Sie tägliche Dehnübungen für den Schulter- und Nackenbereich ein. Ein warmes Bad, gute Musik oder ein spannendes Buch helfen die Strapazen des Tages zu bewältigen.
Falls Sie bei sich Symptome feststellen sollten, zögern Sie nicht uns in der Praxis Zahnklinik Dreiländereck darauf anzusprechen! Zusammen suchen wir nach den Problemen und erstellen ganz individuell die für Sie passende Therapie.
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